Weiße Rose von Udo Zimmermann (1986)

BESETZUNG
Musikalische Leitung: Paul Johannes Kirschner
Inszenierung: Maximilian Eisenacher
Bühne: Lisa Moro
Kostüme: Antonia Hilchenbach
Dramaturgie: Sonja Westerbeck
Theatervermittlung: Rebekka Gebert

Sophie Alexandra Samouilidou
Hans Gabriel Rollinson
Philharmonisches Staatsorchester Mainz

Udo Zimmermanns Kammeroper, die weitgehend ohne äußerliche Situationen auskommt, spielt am 22. Februar 1943 im Gefängnis München-Stadelheim, eine Stunde vor der Hinrichtung von Hans und Sophie Scholl. Die Geschwister gehörten zur Widerstandsgruppe „Die weiße Rose“ um den Musikwissenschaftsprofessor Kurt Huber und waren festgenommen worden, als sie Flugblätter mit Anti-Hitler-Parolen im Lichthof der Münchner Universität abgeworfen hatten. Sie wurden dafür zum Tode verurteilt.

Komponist Udo Zimmermann zielt in den Szenen für zwei Sänger auf eine Dramaturgie des inneren Theaters. Im Mittelpunkt stehen zwei mutige Menschen in einer Grenzsituation ihres jungen Lebens: eine Stunde vor ihrem Tod. Sophie erlebt diese als beinahe verklärte Vision eines Aufgehens im Universum; Hans fühlt sich ohnmächtig und gleichgültig. Beide flehen um inneren Frieden.

Für die Vertonung des Textkonglomerats von Wolfgang Willaschek aus Tagebuchaufzeichnungen, Bibelzitaten, Psalmversen sowie Texten von Zeitzeug*innen schöpft Zimmermann aus einem reichen Fundus evangelischer Choräle und fast barock anmutender Phrasen sowie großer Expressivität in höchster Not.