Han Lash Mainzer Komponist*innenportrait 2023

„Han Lashs dichte Folge von hellen Pinselstrichen, geisterhafter Totenklage und gewaltigen Ausbrüchen war auffäl­lig und erfindungsreich, sodass man hofft, das Werk wieder zu hören …“
Steve Smith, The New York Times

Das Mainzer Komponist*innenportrait widmet sich ein ganzes Wochenende lang in Orchester­ und Kammerkonzer­ten sowie einer Diskussionsrunde einer bedeutenden Komponist*innenper­sönlichkeit der Gegenwart, die auch als Interpret*in zu erleben ist. Das Komponist*innenportrait findet in Zu­sammenarbeit des Philharmonischen Staatsorchesters, der Akademie der Wissenschaften und der Literatur Mainz, der SWR2 Landesmusikredaktion Rheinland­-Pfalz, des Landesmusikra­tes Rheinland­-Pfalz und des Staats­theater Mainz statt.

Das Mainzer Komponist*innen­portrait 2023 ist Han Lash gewidmet, Komponist*in und Harfenist*in.
Leider kann Han Lash aufgrund einer Erkrankung nicht persönlich nach Mainz kommen. Wir bedanken uns sehr bei den Harfenist*innen, die Lashs Soloparts kurzfristig übernehmen.

6. SINFONIEKONZERT
14. und 15. April 2023, 20 Uhr, Großes Haus

George Whitefield Chadwick
Jubilee, aus: Symphonic Sketches

 Han Lash
The Peril of Dreams
Konzert für zwei Harfen und Orchester

Han Lash
Forestallings (UA)

Leonard Bernstein
Symphonic Dances,
aus: West Side Story

Harfe: Prof. Andreas Mildner, Bea Anton
Dirigat: Hermann Bäumer

Philharmonisches Staatsorchesters Mainz

 

WERKSTATTKONZERT
15. April 2023, 11.30 Uhr, Großes Haus

 Han Lash
Konzert Nr. 1
für Harfe und Kammerorchester

Harfe: Marion Ravot
LandesJugendOrchester Rheinland-Pfalz
Moderation und Leitung: Hermann Bäumer

 

KAMMERKONZERT UND GESPRÄCHSRUNDE
16. April 2023, 11.30 Uhr, Akademie der Wissenschaften und der Literatur Mainz

Mit Werken von Han Lash und Ravel

Harfe: Renske Tjoelker
Mitglieder des Philharmonischen Staatsorchesters Mainz

Gesprächsrunde mit Hermann Bäumer,
Prof. Dr. Mita Banerjee, Department of English an Linguistics an der JGU 
Moderation: Sabine Fallenstein (SWR)

Han Lash begann schon früh, Musik und Tanz zu studieren, und widmete sich bereits als Teenager ernsthaft der Kunst und der Komposition. Bereits mit 15 Jahren wurde Lash an der renommierten Eastman School of Music  aufgenommen und schrieb sich kurz danach für das Bachelor-Programm ein. Nach dem Harfen- und Kompositionsstudium an der Eastman School of Music erhielt Lash ein Artist Diploma in Harfe vom Cleveland Institute of Music, erlangte 2010 den Grad PhD in Komposition an der Harvard University. Trotz erster Kompositionserfolge „schwankte“ Han Lash immer wieder zwischen den Professionen Musik und Tanz. Nach der Promotion wechselte Lash in eine Modern Dance-Truppe und arbeitete nebenher am Off-Broadway, um dann 2012 doch noch einen weiteren Universitätsabschluss in Komposition an der Yale University zu machen. Kurz danach begann Han Lash, sich auch in der Lehre zu etablieren. Lehraufträge führten Lash an die Harvard University, die Alfred University (Gastprofessur für Komposition), die Yale University (Lehrauftrag in Komposition und elektronischer Musik), die Mannes School of Music und jüngst an die Indiana University Jacobs School of Music.
Lash erhielt bereits zahlreiche Ehrungen und Preise, darunter den ASCAP Morton Gould Young Composer Award, das Charles Ives-Stipendium der American Academy of Arts and Letters, ein Stipendium der Yaddo Artist Colony, den Naumburg-Preis in Komposition, den Barnard Roger-Preis in Komposition, den Bernard and Rose Sernoffsky Prize sowie viele weitere akademische Auszeichnungen. Lashs Orchesterwerk Furthermore wurde im Jahr 2010 vom American Composers Orchestra für die Underwood New MusicLesungen ausgewählt. Im Frühjahr 2011 wurde die Kammeroper Blood Rose von der VOX der New York City Opera aufgeführt. Der New York Times Musikkritiker Steve Smith lobte Lashs Werk Frayed für das JACK Quartet: „Lashs dichte Folge von hellen Pinselstrichen, geisterhafter Totenklage und gewaltigen Ausbrüchen war auffällig und erfindungsreich, sodass man hofft, es wieder zu hören ...“ Der angesehene Musikkritiker Bruce Hodges lobte Lashs Stück Stalk für Solo-Harfe als „ansprechend, blumig und beschaulich“. Neben den Aufführungen in den USA ist Lashs Musik auch zunehmend international bekannt.
Im April 2008 wurde das Streichquartett Four Still in Kiew bei „Musical Premières of the Season“, dem größten ukrainischen Festival für Neue Musik, gespielt. In der Schweiz wurde Lashs Stück Unclose im Sommer 2010 von dem Ensemble Eighth Blackbird auf dem MusicX-Festival in Blonay uraufgeführt. 2016 erlebte das Kammerorchesterwerk This Ease seine deutsche Erstaufführung durch das Philharmonische Staatsorchester Mainz unter der Leitung von Hermann Bäumer und wurde zum „Publikumsliebling“ gewählt.
Zu den wichtigen Uraufführungen gehören das mehrsätzige Orchesterwerk The Voynich Symphony (New Haven Symphony), Form and Postlude (Chamber Music Northwest), ein Requiem für die Yale Choral Artists, How to Remember Seeds für das Calidore String Quartet, Three Shades Without Angles (Boston Symphony Chamber Players), Two Movements für Violine und Klavier (Auftragswerk der Library of Congress für das Ensemble Intercontemporain) und eine neue Kammeroper, Beowulf, sowie mehrere neue Orchesterwerke: Chaconnes für die Biennale der New Yorker Philharmoniker, Eating Flowers für das Cabrillo Festival of Contemporary Music, Nymphs für das Alabama Symphony Orchestra und This Ease für das Los Angeles Chamber Orchestra sowie zwei Harfenkonzerte, die vom American Composers Orchestra (Concerto No. 1 for Harp and Chamber Orchestra) und dem Colorado Music Festival (Concerto No. 2 for Harp and Orchestra) uraufgeführt wurden, beide mit Lash an der Solo-Harfe.
Weitere Uraufführungen waren God Music Bug Music (2011 mit dem Minnesota Orchestra), das Monodrama Stoned Prince (2013), Subtilior Lamento (2012) mit den Da Capo Chamber Players in der Carnegie Hall und Glockenliebe (2012). Lashs Orchesterwerk Hush (2011) wurde 2013 beim Brooklyn Festival der Los Angeles Philharmonic aufgeführt. Im Jahr 2016 wurde Lash mit einem Portraitkonzert im Miller Theatre der Columbia University geehrt.
Lashs Klavierkonzert Nr. 1 In Pursuit of Flying wurde von Jeremy Denk und dem Saint Paul Chamber Orchestra uraufgeführt; das Atlantic Classical Orchestra brachte Facets of Motion für Orchester zur Uraufführung, und Music for Nine, Ringing wurde an der Music Academy of the West School and Festival aufgeführt. Paul Appleby und Natalia Katyukova brachten 2018 Songs of Imagined Love, einen von der Carnegie Hall in Auftrag gegebenen Liederzyklus, zur Uraufführung, und 2019 wurde Lashs Kammeroper Desire im Miller Theatre mit großem Erfolg uraufgeführt. Han Lashs Doppelkonzert für Klavier und Harfe wurde vom Naples Philharmonic uraufgeführt, und Forestallings, in seiner ersten Fassung vom Indianapolis Symphony Orchestra uraufgeführt, erklingt nun in Mainz mit dem neuen abschließenden 4. Satz. Lashs Doppelharfenkonzert The Peril of Dreams – das auch beim Mainzer Komponist*innenportrait zu hören sein wird – erlebte im November 2021 mit dem Seattle Symphony Orchestra seine Uraufführung.

Han Lashs Musik wird exklusiv von der
Schott Music Corporation (New York)
verlegt.

In Kooperation mit: