Nabucco von Giuseppe Verdi (1842)

Musikalische Leitung: Daniel Montané
Inszenierung: Marcos Darbyshire
Bühne: Martin Hickmann
Kostüme: Annemarie Bulla
Dramaturgie: Sonja Westerbeck

Nabucco: Brett Carter / Ernesto Petti
Ismaele: Vincenzo Costanzo
Zaccaria: Simón Orfila / Derrick Ballard
Abigaille: Marta Torbidoni / Milla Mihova
Fenena: Aya Wakizono
Gran Sacerdote di Belo: Stephan Bootz
Abdallo: Myungin Lee
Anna: Maren Schwier

Nabucco, der König der Babylonier, überfällt die Hebräer und zerstört ihre Tempel. Seine Tochter Fenena ist zum feindlichen Lager übergelaufen. Ihre Liebe zum Sklaven Ismaele ist ihrer Halbschwester Abigaille ein Dorn im Auge. Kriegerisch stellt diese sich nicht nur gegen Fenena, sondern gegen das unterworfene jüdische Volk.

Doch dann findet Abigaille ein Schriftstück, das preisgibt, dass sie die Tochter einer Sklavin ist und somit niemals Anrecht auf die Krone haben wird. Nur eine Intrige und der geistige Verfall des machtbesessenen Vaters Nabucco ebnen ihr den Weg zum Königsthron …

Ein von Neid und Machthunger zerfressenes Familienporträt steht symptomatisch für ein Herrschersystem, das den Drang nach Freiheit, Identität und Glauben unterdrückt. Die Hybris eines einzelnen Despoten – Nabucco – liefert politischen Schwelbränden Zunder. Verdi entfaltet in diesem Frühwerk mit enormer Wucht seinen musikdramatischen Instinkt für die theatrale Wirksamkeit des alttestamentarischen Stoffes. Effektvolle große Chorszenen stehen ausbalanciert neben den herausfordernden solistischen Partien. Dass der berühmte Gefangenenchor der Juden – „Va, pensiero“ – bereits kurz nach seiner Premiere als Gassenhauer auf Italiens Straßen gepfiffen wurde, bleibt zwar Legende, dennoch ist es wohl bis heute das berühmteste Stück der Oper.