Hörtheater: Abwrackprämiere (UA)

Musikalische Leitung: Michael Millard
Inszenierung: Anselm Dalferth
Dramaturgie: Christin Hagemann

Zwischen Dieselskandal und Freiheitsträumen befindet sich der Deutschen liebstes Ding, das Auto, nach wie vor im Zentrum des allgemeinen Interesses. Längst ist klar, dass der Klang des Gefährts nicht nur für den Status der Insassen steht, sondern auch Musik in den Ohren der Liebhaber sein kann: Das rhythmisch-individuelle Klackern des Blinkers, das brünftige Röhren des Motors oder das sympathische Quietschen der Heckklappe. Doch das ist nur die eine Seite, denn die wahre Qualität der Freiheitsschlitten liegt in der Musik, die man während der Fahrt hört oder selbst produziert. Soundanlage und Liedgut, romantische Schnulze und Instrumentalspiel – Berichte von Trommeln und Flöten bis hin zu Streichquartetten in vorbeifahrenden Karossen sind keine Seltenheit – lassen die Fahrtzeit wie im Fluge vergehen. Unter freiem Himmel, in der Passage zwischen Großem und Kleinem Haus, tauchen in Abwrackprämiere vertraute und überraschende Klänge auf und ziehen am Publikum vorbei. Bleibt die Frage, wie sich eigentlich „Abwracken“ anhört … Die Reihe Hörtheater zeigt auch in ihrem fünften Jahr Musiktheater an den Übergängen von szenischem Konzert, Performance, Installation und Spektakel und erkundet dabei neue Klangräume.