Domkonzert Giuseppe Verdi | Messa da Requiem

Nadja Stefanoff · Sopran
Bettina Ranch · Mezzosopran
Thorsten Büttner · Tenor
Stephan Bootz · Bass
Mainzer Domchor
Karsten Storck · Dirigent

Eine Totenmesse, die als „Oper im Kirchengewande" daherkommt: was heute wie ein Kompliment klingt, ist von Giuseppe Verdis Zeitgenossen als harsche Kritik zu verstehen. Zu leidenschaftlich, zu pompös und vor allem zu sinnlich für die liturgische Vorlage erschien das Werk, das 1874 zunächst in der Mailänder Kirche San Marco gegeben wurde, um dann in der Scala und in den folgenden Monaten in Paris, London, Wien und an der Dresdner Semperoper seinen Siegeszug anzutreten. Eine Totenmesse für die große Bühne, mit einem Opernorchester und doppelchörig besetzt. Mit entfesselten Klanggewalten und großem dramatischem Impetus wird der Bogen geschlagen von den Schrecken des Jüngsten Gerichts im „Dies irae" bis zur inbrünstigen Bitte um Errettung in „Libera me", mit der Verdi (in Abweichung von der liturgischen Konvention) seine Komposition beschließt. Das Werk hat sich bald nach seiner Uraufführung aus dem liturgischen Kontext gelöst und wird heute meistens konzertant aufgeführt. 37

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Karsten Storck (Foto: Harry Braun)

Karsten Storck · Dirigent

Karsten Storck begann seine musikalische Ausbildung im Knabenchor an St. Pankratius in Gütersloh und studierte von 1997-2003 Katholische Kirchenmusik sowie Schulmusik an der Folkwang Hochschule in Essen. Während seiner Ausbildung war er Stipendiat der Studienstiftung der Deutschen Bischofskonferenz und NRW-Stipendiat der Internationalen Orgelakademie in Altenberg. 2005 legte er sein Konzertexamen im Fach Orgel mit Auszeichnung ab. Meisterkurse in verschiedenen künstlerischen Disziplinen runden seine musikalische Ausbildung ab. Nach einer Tätigkeit als Seelsorgebereichsmusiker in Wuppertal wirkte Karsten Storck bis 2012 als Domkantor am Hohen Dom zu Mainz. Seit August 2012 trägt er als Domkapellmeister die Gesamtverantwortung für die über 400 Musizierenden in den Ensembles der Mainzer Dommusik. Ferner unterrichtet er an der Hochschule für Musik Mainz und ist Orgelsachverständiger für das Bistum Mainz.

 

Nadja Stefanoff (Foto: Andreas Etter)

Nadja Stefanoff ·

Nadja Stefanoff, in Chemnitz geboren, absolvierte ihre Gesangsausbildung an der Dresdner Musikhochschule, sowie an der Staatsoper Dresden. Sie ist Gewinnerin des Gesangswettbewerbs Orpheum Public Award for Mozart Zürich 2004 und erreichte den dritten Preis beim Bundeswettbewerb Gesang Berlin 2002.
Ihr erstes Festengagement führte sie an das Theater Erfurt, gefolgt von einem zweijährigen Vertrag am Stadttheater Pforzheim. Ihrem ersten Engagement folgten Gastauftritte an der Deutschen Oper am Rhein Düsseldorf, Konzerte mit dem Orchestra of the age of enlightenment und dem Zürcher Kammerorchester in der Tonhalle Zürich sowie der Robert-Schumann-Philharmonie Chemnitz.
Von 2007 bis 2014 gehörte die Sängerin zum Ensemble des Theater Bremen. Mit Beginn des Bremer Engagements folgten Gastauftritte mit der Deutschen Kammerphilharmonie Bremen, sowie Gastverträge an der Staatsoper Stuttgart, der Komischen Oper Berlin, der Staatsoperette Dresden und der Oper Bonn sowie CD-Produktionen mit dem Orchester der Staatsoperette Dresden und mit der NDR Radiophilharmonie. Aus den großen Hosenrollen wie Calbo in Rossini’s Maometto Il, Idamante in Mozart’s Idomeneo und der Titelpartie in Strauss’ Rosenkavalier erwuchs über das Zwischenfach mit Adalgisa in Bellini’s Norma, Donna ElviraL in Mozart’s Don Giovanni, der Juditt in Herzog Blaubarts Burg von Bela Bartok sowie die Giulietta in Hoffmanns Erzählungen von Offenbach, die Tosca in Puccini’s
gleichnamiger Oper. In diesem Fach eines jugendlich dramatischen Soprans debutierte sie 2013/14 am Bremer Theater in der Titelpartie von B.Martinus Juliette sowie der Anna Karenina in J.Hubays gleichnamig monumetaler Oper am Staatstheater Braunschweig.

Seit Beginn der Spielzeit 2014/15 gehört Nadja Stefanoff dem Ensemble des Staatstheater Mainz an. Dort sah man sie unter anderem als Mèdèe (Mèdèe, Cherubini), Floria Tosca (Tosca, Puccini) sowie Madame Lidoine (Dialogues des Carmélites, Poulenc).

In der Spielzeit 2016/17 sang sie in der Wiederaufnahme von Dialogues des Carmélites und als Norma in der gleichnamigen Oper von Bellini.

In der Spielzeit 2017/18 war sie unter anderem in La clemenza di Tito zu erleben sein.

Bettina Ranch (Foto: Janine Guldener)

Bettina Ranch ·

Die Berlinerin Bettina Ranch studierte zunächst Violine und wechselte anschließend zum Gesang. Als Opernsängerin gastierte sie in den vergangenen Jahren an bedeutenden Häusern wie der Berliner Staatsoper Unter den Linden, der Deutschen Oper Berlin, der Komischen Oper Berlin, der Hamburgischen Staatsoper, dem Grand Théatre de la Ville de Luxembourg, Teatro Comunale di Bologna, Teatro Lirico di Cagliari und De Nationale Opera Amsterdam. Dabei wurde sie u.a. für Mozart - und Wagnerpartien engagiert und sang Hauptpartien in verschiedensten Barockopern von Georg Friedrich Händel.

Im Konzertfach sang sie u.a. die Mozart-Messen, die Passionen und h-moll-Messe von J.S.Bach, den Messias von G. F. Händel, das Verdi-Requiem, Dvoraks Stabat Mater und Requiem, Das klagende Lied von Gustav Mahler und Franz Schmidts Buch mit sieben Siegeln.

Dabei arbeitete sie wiederholt mit Klangkörpern wie den Philharmonikern Hamburg, der Internationalen Bachakademie Stuttgart, der Kammerakademie Potsdam, der Dresdner Philharmonie, den Bremer Philharmonikern, dem Gewandhausorchester Leipzig, dem Rundfunksinfonie-Orchester des RTVÉ Madrid, dem Orchestra La Verdi Mailand, dem DSO Berlin, dem Rias-Kammerchor und dem Mozarteum Orchester Salzburg zusammen und sang unter Dirigenten wie Hartmut Haenchen, Markus Poschner, Simone Young, Helmuth Rilling, Rinaldo Alessandrini, Paul Goodwin und Ivor Bolton. S

Seit der Spielzeit 2016/17 ist Bettina Ranch Ensemblemitglied am Aalto Musiktheater Essen und war dort u.a. als Adalgisa/Norma, Stimme aus dem Grab/Hoffmanns Erzählungen, Maddalena/Rigoletto, Prinzessin Clarisse/Liebe zu den drei Orangen, Fenena/Nabucco, 1.Magd/Elektra und Sesto/La clemenza di Tito zu erleben. In der Spielzeit 2017/18 ist sie wieder sowohl im Opern- als auch im Konzertbereich tätig. An ihrem Stammhaus in Essen übernimmt sie u.a. Ludmila/Verkaufte Braut, Gertrude/Hans Heiling, Herodias/Salome, Annina/La Traviata sowie Fricka in Walküre. Des Weiteren übernimmt Bettina Ranch Solo-Partien in Bachs Magnificat in der Essener Philharmonie, Bruckners Te Deum im Dom zu Speyer, John Neumeiers Matthew Passion Ballett in Moskau und in Zimmermanns Die Soldaten in der Kölner Philharmonie unter Emilio Pomarico.

 

Thorsten Büttner (Foto: Bernhard J. Lattner)

Thorsten Büttner ·

Der Tenor Thorsten Büttner ist in der Nähe von Stuttgart geboren. Mit fünf Jahren sang er im Kinderchor des Staatstheaters Stuttgart als Knabensopran und wurde von der Opernsängerin Lil. Dahlin-Novak in Gesang unterrichtet. Büttner studierte am Mozarteum in Salzburg und schloss sein Studium im Sommer 2006 mit Auszeichnung und Verleihung der Lilli-Lehmann-Medaille ab. 2008 war er Mitglied des Young-Singers-Projects der Salzburger Festspiele unter der Leitung von Barbara Bonney und Michael Schade. Er war Stipendiat der „Internationalen Jehudi-Menuhin-Stiftung" und belegte Meisterkurse bei Ramón Vargas, Giuseppe Giacomini, Grace Bumbry oder Torsten Kerl. Büttner hatte Engagements an der Vlaamse Opera in Antwerpen, wo er Andres in Wozzeck und Lensky in Eugen Onegin sang; in der Oper-im-Berg-Festival Salzburg gab er Rodolfo in La Bohème und Tamino in der Zauberflöte; von 2011 bis 2014 war er Ensemblemitglied am Staatstheater Mainz: Titelpartie in Idomeneo, Freddy in My Fair Lady, Dagobert Millefleur in Eva, Hirte/Junger Seemann in Tristan und Isolde, Julian von Golz in Suppés Fatinitza, Graf von Hohenzollern in Henzes Prinz von Homburg, Lensky in Eugen Onegin, Macduff in Macbeth, Alfredo Germont in La Traviata, Ottavio in Don Giovanni. war Büttner Finalist im Internationalen Gesangswettbewerb der Festspielstadt Passau, im selben Jahr war er 2. Preisträger beim Internationalen Gesangswettbewerb auf Schloß Laubach bei Frankfurt am Main. 2010 wurde ihm die Gottlob-Frick-Medaille verliehen und 2011 nominierte ihn die „Opernwelt" als besten Nachwuchssänger.

Stephan Bootz (Foto: Andreas Etter)

Stephan Bootz ·

Der in Mainz geborene Bass Stephan Bootz studierte an der renommierten Hochschule für Musik "Hanns Eisler“ in Berlin bei Ks. Prof. Wolfgang Hellmich und Prof. Thomas Quasthoff. Er besuchte Meisterkurse von Horst Günther und Francisco Araiza und arbeitet nunmehr seit vielen Jahren mit Karsten Mewes zusammen.

Schon während seines Gesangsstudiums gehörte er 2005/06 dem Internationalen Opernstudio in Zürich an. Sein Weg führte ihn von 2009 bis 2012 als Ensemblemitglied ans Stadttheater Gießen, wo er als Figaro/Le nozze di Figaro, Sarastro/Die Zauberflöte, Colline/La Bohème, Polypheme/Acis and Galatea sowie als Tierbändiger und Athlet/Lulu auf der Bühne stand. In der Spielzeit 2012/2013 wechselte er ans Staatstheater Darmstadt und trat dort als Padre Guardiano/Die Macht des Schicksals, Fasolt/Das Rheingold, Conte Rodolfo/La Sonnambula sowie als diabolischer Baron Lefuet in Xavier Naidoos Musical/Timm Thaler in Erscheinung.

Seit 2014 ist Bootz festes Ensemblemitglied am Staatstheater Mainz, wo er Partien wie Oroveso/Norma oder die Rolle des Richters in der gefeierten deutschen Erstaufführung Perelà übernahm. Im Frühjahr 2016 debütierte er mit großem Erfolg als König Marke und Ramphis am Landestheater Niederbayern. Zu seinem Konzertrepertoire gehört neben den großen Oratorien Bachs, die Basspartie in Beethovens Neunter Sinfonie, Mendelssohns Elias und Verdis Requiem.

Neben zahlreichen Konzerten war Stephan Bootz als Peter Quince/ Midsummernightsdream und Oroveso/Norma in Mainz zu sehen sein. Außerdem singt er in den Produktionen von La Cage aux folles, Comedian Harmonists, La clemenza di Tito und Don Carlo.