Die Eroberung von Mexico von Wolfgang Rihm (1992)

BESETZUNG
Musikalische Leitung: Hermann Bäumer
Inszenierung: Elisabeth Stöppler
Ausstattung: Valentin Köhler
Licht: Ulrich Schneider
Dramaturgie: Christin Hagemann


Montezuma: Nadja Stefanoff
Cortéz: Peter Felix Bauer
Der schreiende Mann: Doğuş Güney
Sehr hoher Sopran: Maren Schwier
Alt: Karina Repova
Sprecher 1: Falko Hönisch
Sprecher 2: Frederic Mörth

Bewegungschor (=Statisterie des Staatstheater Mainz)
Philharmonisches Staatsorchester Mainz

„Eine Landschaft, die das Gewitter kommen spürt“ – durch diese Anmerkung in der Partitur definiert der Komponist Wolfgang Rihm zu Beginn seines Musiktheaterwerks Die Eroberung von Mexico eine unheilverheißende Grundstimmung. Und so ist es zuerst die Musik, die von der nahenden Bedrohung kündet, bis sie dann in Gestalt des spanischen Konquistadoren Cortéz in das Land des Aztekenherrchers Montezuma eindringt – mit dem Ziel, Mexiko für die Spanier zu erobern. Mit Montezuma und Cortéz treffen nicht nur zwei grundverschiedene Individuen aufeinander, sondern auch zwei Völker, zwei Kulturen, zwei Weltanschauungen, zwei Stellvertreter der Macht - zwei Prinzipien.

Im Rahmen des realhistorischen Ereignisses definiert Rihm die Koordinaten für eine Beschäftigung mit dem Stoff, die sich gerade nicht vornehmlich an den geschichtlichen Fakten abarbeitet, sondern den Fokus klar auf das Aufeinanderprallen gegensätzlicher Prinzipien legt. Basierend auf vier Textquellen, darunter Antonin Artauds Die Eroberung von Mexico, schuf der Komponist ein Werk, das die Kollision der gegensätzlichen Sphären durch eine Musik offenbart, die zwischen geballter Klangexplosion, schneidenden Rhythmen und ätherisch schwebenden Passagen changiert.