Avis de Tempête (DEA) Georges Aperghis (2004)

Musikalische Leitung: Hermann Bäumer
Inszenierung: Anselm Dalferth
Dramaturgie: Elena Garcia Fernandez

Soprano: Alexandra Samouilidou
Baryton 1: Brett Carter
Baryton 2: Michael Dahmen
Actrice: Konstantina Samouilidou
Chef d’orchestre: Hermann Bäumer

SWR Experimentalstudio Freiburg
Philharmonisches Staatsorchester Mainz

Sturm überall: in den Köpfen, in der Sprache, in der Musik. Ein Ereignis jagt das nächste. Informationen, Bilder und Klänge werden durcheinandergewirbelt oder auseinandergetrieben. Zurück bleiben nur Erinnerungsfetzen. In schnellen Wechseln, fliegenden Übergängen und abrupten Wendungen zieht in Avis de Tempête ein Panorama der Vielfalt auf, in dem die Musik aus instrumentalen Klängen, Stimmen und Elektronik selbst zum Berichterstatter wird. Es sind faszinierende Welten, die der Komponist Georges Aperghis in seiner 2004 in Frankreich uraufgeführten Oper heraufbeschwört: Mentale Turbulenzen wie sie allegorisch in großen Geschichten wie Moby Dick oder King Lear aufblitzen, stehen neben spannungsgeladenen Stürmen, die jede Gewohnheit wegfegen und die bestehende Ordnung zerstören. Aus der Beobachtung unserer Welt im Dauerzustand einer Rushhour, die es kaum möglich macht, sich auf eine einzelne Sache zu fokussieren, entwickelt der mit den höchsten künstlerischen Preisen wie dem Goldenen Löwen der Biennale von Venedig ausgezeichnete Komponist sein „wundervolles, Halluzinationen hervorrufendes Werk“ (Les Inrockuptibles). Diese Oper handelt nicht von einem Sturm, sondern ist selbst einer: überraschend, rücksichtslos und mitreißend.