Großes Haus
Konzerteinführung Auftakt
19:00 Uhr, Zuschauerraum
Fr 14.07.2023 20:00 Uhr
Sa 15.07.2023 20:00 Uhr
Sergej Prokofjew
Sinfonia concertante für Violoncello und Orchester op.125
Áram Khatchaturian
Spartacus. Suite aus dem Ballett
(arr. Dmitri Jurowski)
Die Sinfonia concertante für Violoncello und Orchester von Sergej Prokofjew zählt zu den beliebtesten Cello-Kompositionen des 20. Jahrhunderts. Es ist das wohl gedankenvollste, farbenreichste und energiegeladenste Orchesterkonzert mit Solocello. Das mehrfach umgearbeitete, im Dezember 1952 schließlich uraufgeführte Werk verlangt ein Höchst maß an technischer Brillanz und breit gefächertem Ausdrucksvermögen – gemäß den phänomenalen Fähigkeiten seines Uraufführungsinterpreten Mstislaw Rostropowitsch. Dieser hatte entscheidende Ideen zur Revision des sinfonischen Konzerts beigesteuert und da ihm kein Springbogen zu rasch, kein Register zu entlegen, kein melodisches Gewebe zu fadenreich erschien, entstand ein in spieltechnischer Hinsicht irrwitziges Werk, ein „Monster, mit dem der Solist ringen muss“
(M. Rostropowitsch). Um sich dabei nicht die Finger zu verknoten, bedarf es eines versierten Solisten wie Christian Poltéra, der mit seinem weltberühmten Stradivari-Cello „Mara“ nach Mainz zurückkehren wird .
Nach der Pause erklingt Spartacus, ein eigentlich abendfüllendes Ballett des sowjetisch-armenischen Komponisten Aram Khatchaturian. Dmitri Jurowski, der Dirigent des 9. Sinfoniekonzerts, hat aus der umfangreichen Ballettmusik eine Suite arrangiert.
Das Werk ist eine monumentale Erzählung über den antiken Sklavenaufstand, die sich an das Leben des thrakischen Gladiatoren Spartakus anlehnt. Dessen Aufstand wurde 71 v. Chr. niedergeschlagen und er wurde zusammen mit ca. 6000 weiteren aufständischen Sklaven gekreuzigt. Verwoben mit den politischen Ereignissen wird die Liebesgeschichte zwischen Spartakus und seiner Ehefrau Phrygia. Als weitere historische Person erscheint als Spartakus’ Gegenpart der römische Feldherr Crassus mit seiner Geliebten Aegina. Khatchaturians Musik ist stark von der Tradition seiner kaukasischen Heimat geprägt, in Spartacus finden sich einige armenisch gefärbte Melodien und Intonationen.
Zu einem internationalen Hit wurde das Adagio aus dem 3. Akt durch die Verwendung als Titelmelodie der BBC Serie The Onedin Line. Schostakowitsch äußerte sich einst zu Khatchaturians Komposition: „Das Wertvollste in diesem Ballett ist die gewaltige Ausdrucks stärke der Musik, ihre Überzeugungs kraft und Bewegtheit.“