9. Sinfoniekonzert

Ludwig van Beethoven

Konzert für Violine und Orchester D-Dur op. 61

Josef Suk

Streicherserenade Es-Dur op. 6

Naoya Nishimura • Violine
Hermann Bäumer • Dirigent

Beethovens Opus 61 gilt als eine der größten Herausforderungen des Violinkonzert-Repertoires: immenser Prüfstein zugleich für technische Meisterschaft wie für künstlerische Reife. Sowohl diese Anforderungen an den Solisten als auch die sinfonischen Ausmaße mit etwa 40 Minuten Spieldauer stellten mit der Uraufführung 1806 alle vorausgehenden Werke dieser Musikgattung in den Schatten. Beethoven gelang mit dieser ungemein umfangreichen und komplexen Komposition, die erstmalig den Solo-Part nicht nur in den Vordergrund stellt, sondern auch in das sinfonische Gewebe des Orchesters integriert, ein echter Meilenstein der Musikgeschichte. Ein Werk also, das im Beethoven-Jahr 2020 nicht fehlen darf und in den Händen von Naoya Nishimura, dem Konzertmeister des Philharmonischen Staatsorchesters Mainz, bestens aufgehoben ist.

Josef Suk gehört neben seinem Schwiegervater Antonin Dvořak wohl zu den bedeutendsten tschechischen Sinfonikern. Anstelle seiner sinfonischen Dichtung Pohádka léta op. 29 (Ein Sommermärchen) ist nun seine Streicherserenade, die er mit nur 18 Jahren in den Jahren 1892/93 schrieb, auf das Programm des Abends genommen worden. Sie ist seine letzte Komposition als Student, die aber bereits von großer kompositorischer Meisterschaft zeugt und Suks erster gefeierter Erfolg wurde.

Naoya Nishimura (Foto: Andreas J. Etter)

Naoya Nishimura · Violine

Naoya Nishimura wurde in Osaka, Japan geboren. Mit vier Jahren erhielt er seinen ersten Geigenunterricht und beschloss bereits mit zwölf Jahren, beeindruckt von Ivry Gitlis, Berufsmusiker zu werden. Von 2000 bis 2003 besuchte er das – als beste Einrichtung Japans anerkannte – Staatliche Musikgymnasium Tokyo. 2001 gab er sein Deutschlanddebüt als 1. Preisträger des Internationalen Yfrah-Neaman-Wettbewerbs mit dem Philharmonischen Staatsorchester Mainz, wenig später folgte sein umjubeltes Debütrezital in seiner Heimatstadt Nagoya. Als Stipendiat der japanischen Regierung setzte er 2003 seine Studien bei Prof. Roman Nodel an der Musikhochschule Mannheim fort. Nach zwei Jahren in der Akademie des Sinfonieorchesters des Bayerischen Rundfunks war er von 2010 bis 2011 1. Konzertmeister der Deutschen Staatsphilharmonie Rheinland-Pfalz und von 2012 bis 2013 in gleicher Position bei den Hamburger Symphonikern. Naoya Nishimura ist seit 2014 1. Konzertmeister beim Philharmonischen Staatsorchester Mainz. In den letzten Jahren bereicherte die Zusammenarbeit mit Persönlichkeiten wie Heinz Holliger, Brett Dean, Ludovit Kanta und Andrea Bacchetti sein musikalisches Schaffen. Seine Konzerte als Solist und Kammermusiker werden von Publikum und Fachpresse gleichermaßen gefeiert und Konzertmitschnitte sind regelmäßig in Radio- und Fernsehsendern wie dem BR, SWR und der japanischen NHK zu erleben. 

CD-Aufnahmen seines Wirkens sind im Mainzer Musikalien-Zentrum erhältlich.