9. Sinfoniekonzert

Francis Poulenc

Konzert für Orgel, Streichorchester und Pauken g-Moll FP 93

Claude Debussy

Le Martyre de Saint-Sébastien
Mysterium in fünf Akten von Gabriele D’Annunzio mit Zwischentexten von Martin Mosebach

Daniel Beckmann · Orgel

Marie-Christine Haase · Sopran
Dorin Rahardja · Sopran
Linda Sommerhage · Mezzo-Sopran
Hyemi Jung · Mezzo-Sopran
Paulina Alpen · Sprecherin
Chöre am Hohen Dom zu Mainz
(Einstudierung Domkapellmeister Karsten Storck)

Hermann Bäumer · Dirigent

Sehr zu Recht gehört das 1938 entstandene Orgelkonzert des französischen Komponisten Francis Poulenc zu den meistgespielten Werken für Orgel und Orchester. Das farbenreiche Werk mit der ungewöhnlichen Besetzung stellt eine Hommage des Komponisten an Johann Sebastian Bach dar: In der barocken Form der Fantasie geborgen, lässt sich das einsätzige Konzert in sieben Abteilungen gliedern. In ihnen offenbart sich nicht weniger als ein emotionaler Kosmos von tiefsinniger Einkehr bis zu abrupten Ausbrüchen, von nostalgischer Melodie-Verliebtheit bis zu lärmendem Humor, starken Dissonanzen in der Orgel, jagenden Streicherfiguren, die sich in einem Klangteppich bündeln, und die Pauke als Strukturträger und treibendem Motor des Ganzen.

Das Martyrium des Heiligen Sebastian ist ein Bühnenwerk in fünf Akten mit Musik von Claude Debussy und Text von Gabriele D’Annunzio. Wer dabei ein christliches Oratorium erwartet, liegt gründlich daneben: Der Schöpfer des Monumentalwerkes hatte durchaus Interesse an Heiligenlegenden und christlichen Inhalten, aber seine Idee ist die eines „Mysteriums“, das seine Vorstellungen von antiken und mittelalterlichen Traditionen mit den metaphysischen und symbolistischen Denkwelten der Wende zum 20. Jahrhundert verschmilzt. Im Hohen Dom zu Mainz ist dieses vielsagende Zeugnis des Fin de Siècle in einer konzentrierten Fassung zu hören, die Debussys Musik mit Zwischentexten und melodramatischen Abschnitten in einen dramaturgisch befriedigenden Zusammenhang stellt. 

Daniel Beckmann · Organist

Prof. Daniel Beckmann wurde 2010 im Alter von 29 Jahren zum Domorganisten an den Hohen Dom St. Martin zu Mainz berufen. Seither initiierte er die monatlichen Orgelmatineen und den Internationalen Orgelsommer. Nach Lehrverpflichtungen an der Musikhochschule Detmold und den Universitäten von Paderborn und Mainz wurde ihm 2016 eine Honorarprofessur für künstlerisches Orgelspiel und liturgisches Orgelspiel/Improvisation an der Hochschule für Musik Mainz übertragen. Darüber hinaus ist er regelmäßiger Gast in Kathedralen, Philharmonien und anderen Orgelmusikzentren des In- und Auslandes. Kurse, Verpflichtungen als Juror und CD-Produktionen runden die Tätigkeit ab. Würdigungen seines Schaffens äußern sich u. a. im „Premier Prix“ des Internationalen Orgelwettbewerbs der Abbaye Saint-Maurice d‘Agaune 2009, in der Verleihung des Kulturpreises seiner nordrhein-westfälischen Heimat 2011 sowie in der Ernennung zum ersten Mainzer Stadtmusiker 2016.