Hoher Dom zu Mainz
Antonín Dvořák
Stabat Mater op. 58
für Soli, Chor und Orchester
Mit der Aufführung von Antonín Dvořáks Stabat Mater unter der Leitung von Generalmusikdirektor Hermann Bäumer erreicht die alljährliche Kooperation des Philharmonischen Staatsorchesters Mainz mit den Chören am Hohen Dom zu Mainz einen Höhepunkt: Es erklingt eine der eindrucksvollsten Vertonungen der mittelalterlichen Dichtung Stabat mater dolorosa (Christi Mutter stand mit Schmerzen). Sängerinnen aus dem Ensemble des Staatstheaters, ergänzt um die Sopranistin Milla Mihova, verheißen ein bestens aufeinander eingespieltes Solist*innenquartett.
Das opulent orchestrierte Werk ist mit gut neunzigminütiger Aufführungsdauer eine der umfangreichsten musikalischen Deutungen des liturgischen Textes und gehört seit der Uraufführung 1880 zu den bedeutendsten Kompositionen der Gattung Oratorium. Dvořáks Beschäftigung mit dem Marienhymnus Stabat mater dolorosa ist schmerzlich verbunden mit einer biografischen Katastrophe: Innerhalb von weniger als zwei Jahren verstarben Dvořáks drei Kinder. So bekam der lateinische Text über die Mutter Gottes, die am Kreuz um ihren einzigen Sohn trauert, für den Komponisten eine sehr persönliche Bedeutung. Trotzdem ist es nicht einfach ein dunkles Werk geworden.
Schmerzlich-Dramatisches prägt zwar den ersten Teil, doch die Musiksprache wandelt sich: Das Hoffen auf Trost schlägt im zweiten Teil einen versöhnlichen Ton an, der Glaube verhilft zur Zuversicht.