8. Sinfoniekonzert

Felix Mendelssohn Bartholdy

Lauda Sion
op. 73 MWV A 24

 

Olivier Truan

Aufbruch für Chor, Orchester und Klezmer-Band (UA)

Dirigat: Karsten Storck
Sopran: Julietta Aleksanyan
Mezzosopran: Verena Tönjes
Tenor: Myung-in Lee
Bass: Stephan Bootz

Klezmer-Band Kolsimcha

Chöre am Hohen Dom zu Mainz

Das 8. Sinfoniekonzert unter der Leitung von Domkapellmeister Karsten Storck in der katholischen Pfarrkirche St. Stephan setzt die alljährliche Kooperation des Philharmonischen Staatsorchesters mit den Chören am Hohen Dom zu Mainz mit einer kontrastvollen Programmgestaltung fort: Zusammen mit Julietta Aleksanyan, Verena Tönjes, Myungin Lee und Stephan Bootz aus den Reihen des Staatstheaters Mainz kommt zunächst das Lauda Sion MWV A 24 für Solostimmen, gemischten Chor und großes Orchester von Felix Mendelssohn Bartholdy zur Aufführung. Keines der großen geistlichen Chorwerke Mendelssohns wurde zu Unrecht so stark vernachlässigt wie seine Vertonung der liturgischen Sequenz Lauda Sion Salvatorem (Lobe, Zion, den Erlöser) zum Fronleichnamsfest. Dass das Werk vergleichsweise unbekannt ist, liegt zum einen daran, dass er es parallel zu seinem Oratorium Elias komponierte, das durch seinen Umfang und seine Bedeutung alle anderen Chorwerke derselben Periode überstrahlte. Zum anderen daran, dass er es nie selbst dirigierte und es erst nach seinem frühen Tod verlegt wurde. Mendelssohn setzt den überwiegenden Teil der achtsätzigen Komposition für Chor und stellt ihm im lyrischen Satz Nr. 4 und im vielgliedrigen Satz Nr. 8 Abschnitte für Solo-Quartett gegenüber. An anderer Stelle wird der Chorsatz durch nur kurze solistische Passagen aufgelockert.
Anschließend ist die Uraufführung des über die Stilgrenzen der Klassik hinausgehenden Werkes Aufbruch für die außergewöhnliche Besetzung Chor, Orchester und Band von Olivier Truan zu erleben. Der Basler Musiker und Komponist Olivier Truan ist Mitglied der Band Kolsimcha (Kol: Stimme, Simcha: Freude), die bei ihrer Ensemblegründung 1986 zunächst traditionelle Klezmermusik auf jüdischen Hochzeitsfeiern spielte. Immer auf der Suche nach einer Erweiterung des musikalischen Horizonts, haben sie im Lauf der Jahre durch die Integration unterschiedlichster musikalischer Formen ihren ganz persönlichen Stil gefunden, der Publikum und Kritik gleichermaßen begeistert. Stilistische Offenheit kennzeichnet dabei von jeher das ausschließlich aus Eigenkompositionen bestehende Repertoire von Kolsimcha, darunter auch Werke für Quintett und Sinfonieorchester, wie nun auch die noch um einen Chor ergänzte neue Komposition Aufbruch.