8. Sinfoniekonzert

Anatolij Ljadow
Kikimora. Legende für Orchester op. 63
Sergej Rachmaninow
Konzert für Klavier und Orchester Nr. 2 c-Moll op. 18
Sergej Prokofjew
Sinfonie Nr. 5 B-Dur op. 100

 

 

 

Tzimon Barto • Klavier
Antony Hermus • Dirigent

Der russische Komponist Anatolij Ljadow trägt wohl selbst die Schuld daran, dass er heute nicht zu den ganz Großen zählt: Seine legendäre Faulheit stand ihm immer im Weg, obwohl es an Nachfrage nicht fehlte. Das, was von Ljadow bleibt, ist höchstkarätige Spätromantik. In der Sinfonischen Dichtung Kikimora beschwört er eine der schrecklichsten Gestalten aus der russischen Märchenwelt herauf: Kikimora ist eine Dämonin, die als böse Frau des Hausgeistes Domowoi ihr Unwesen treibt.   

Voller Freude erwartet das Philharmonische Staatsorchester Mainz den amerikanischen Pianisten Tzimon Barto zurück: Nach dem großen Erfolg mit Sergej Rachmaninows 3. Klavierkonzert hat der Superstar nun dessen Nr. 2 im Gepäck – ein brillantes und zutiefst emotionsgeladenes Werk, das wahrscheinlich eines der schwersten Klavierkonzerte überhaupt ist.   

Während Rachmaninow niemals aus dem amerikanischen Exil nach Russland zurückkehren sollte, siegte bei Sergej Prokofjew die Sehnsucht nach der Heimat. Hier hatte er, der für sich behauptete, Kunst habe nichts mit Politik zu tun, immer wieder mit der Realität des stalinistischen Kulturbetriebs zu kämpfen und musste seine Kompositionen dem gesellschaftlichen Auftrag anpassen. Das zeigt sich auch in der 1944 entstandenen 5. Sinfonie, welche mit effektvoller Instrumentierung und ausdrucksstarker Melodik „ein Lied auf den freien und glücklichen Menschen“ singt, stilistisch in der klassisch- romantischen Tradition und sich darin von ihren deutlich avantgardistischeren Vorgängerinnen, insbesondere der 3. und 4. Sinfonie, unterscheidet.       

Antony Hermus

Antony Hermus · Dirigent

Der niederländische Dirigent Antony Hermus erwarb sich einen hervorragenden Ruf bei vielen führenden europäischen Orchestern. Nachdem er an der Hochschule in Tilburg Klavier und Dirigieren studiert hatte,    arbeitete er zunächst am Theater Hagen, wo er vom Repetitor zum GMD avancierte. 2009 bis 2015 war Antony Hermus Generalmusikdirektor am Anhaltischen Theater in Dessau. In dieser Zeit wurde er mehrfach von der Fachzeitschrift Opernwelt in der Rubrik „Dirigent des Jahres“ nominiert. Er gastiert regelmäßig an den großen europäischen Opernhäusern und auch im Konzertbereich wird er von renommierten Orchestern eingeladen wie u. a. Koninklijk Concertgebouworkest Amsterdam, Philharmonia Orchestra London und Orchestre de la Suisse Romande.   

Foto: Marco Borggreve

 

Tzimon Barto, Fotoquelle: www.tzimonbarto.com

Tzimon Barto · Klavier

Als einer der führenden amerikanischen Pianisten begeistert Tzimon Barto das Publikum auf beiden Seiten des Atlantiks mit außergewöhnlichen und mitreißenden Konzerten und seiner sehr persönlichen und unkonventionellen Sichtweise, die durch Konsequenz, exquisiten Klangsinn sowie faszinierende Kontraste und Differenzierungen überzeugt. Tzimon Barto wuchs in Florida auf, wo er mit fünf Jahren ersten Klavierunterricht erhielt. Er studierte an der Juilliard School in New York bei der berühmten Klavierdozentin Adele Marcus und gewann bereits in dieser Zeit gleich zwei Mal hintereinander den Gina Bachauer Wettbewerb. Der internationale Durchbruch erfolgte Mitte der 1980er Jahre, als Tzimon Barto auf Einladung Herbert von Karajans im Wiener Musikverein sowie bei den Salzburger Festspielen auftrat. Seither konzertierte er mit beinahe allen international führenden Orchestern und gastiert regelmäßig bei den renommiertesten Festivals.