7. Sinfoniekonzert

Rued Langgaard

Sinfonie Nr. 5 (2. Version) BVN 216 „Steppenatur“ („Sommersagnsdrama“)

Jean Sibelius

Konzert für Violine und Orchester

Johannes Brahms

Serenade D-Dur op. 11 

Mihail Katev · Violine
Hermann Bäumer · Dirigent

Schüchternheit, Lampenfieber und schwache Nerven sind Gift für eine Musikerkarriere. Jean Sibelius litt unter allen dreien und so scheiterte sein Traum von einer Karriere als Violinvirtuose. Glücklicherweise hatte er aber auch Komposition studiert und konnte seine geigerischen Ambitionen gekonnt am Schreibtisch austoben: Sein Violinkonzert gleicht teilweise einem riesengroßen Monolog für die Geige und stellt Interpret*innen bis heute vor große technische und musikalische Herausforderungen. Ein Ansporn für Mihail Katev, den Konzertmeister des Philharmonischen Staatsorchesters Mainz, gemeinsam mit „seinem“ Orchester erneut starke Nerven unter Beweis zu stellen.

Zuvor erklingt die Sinfonie Nr. 5 des dänischen Komponisten Rued Langgaard, einem schillernden Außenseiter der Musik des 20. Jahrhunderts, der als Komponist wie aus der Zeit gefallen erscheint und den es noch zu entdecken gilt. Sein Schaffen gründet in einer sehr persönlichen, christlich-religiös geprägten Kunst- und Weltanschauung, die ihren Widerhall in den Ideen, Vorstellungen und Stimmungen findet, von denen er sich zu seinen Kompositionen anregen ließ und die in der Regel im Titel der Stücke angedeutet sind: „Steppenatur“ („Sommersagnsdrama“).

Die Geschichte, wie Johannes Brahms lange Jahre um seine erste Sinfonie gerungen hat, wie sehr er unter der erdrückenden Genialität der Sinfonien seines Vorläufers Beethoven gelitten hat, wird gern erzählt. Auf dem Weg dahin entstanden aber zwei Serenaden, zwei große Orchesterwerke von sinfonischen Dimensionen. Die Serenade Nr. 1 in D-Dur op. 11 ist das Resultat eingehender Beschäftigung mit Mozarts Serenaden und Haydns Sinfonien. 

© Dennis Möbus

Mihail Katev · Violine

Mihail Katev, seit 2006 1. Konzertmeister des Philharmonischen Staatsorchesters Mainz, begann mit vier Jahren Violine zu spielen und studierte bereits mit 16 an der Hochschule für Musik Frankfurt am Main in der Meisterklasse von Prof. Edith Peinemann. Ausgezeichnet mit zahlreichen Preisen ist er gern gesehener Gastkonzertmeister z. B. der Staatsoper Hamburg, Staatsoper Hannover, dem Staatstheater Nürnberg, beim Frankfurter Opern- und Museumsorchester, Nationaltheater Mannheim, dem Staatstheater Kassel u.v.a. Die Vielseitigkeit prägt die künstlerische Laufbahn des Musikers. 17 Jahre lang widmete er sich dem Unterrichten als Lehrbeauftragter an der Frankfurter Musikhochschule und erhielt 2009 eine Vertretungsprofessur an der Hochschule für Musik Mainz. 2016 schloss er zudem sein Dirigierstudium mit Bestnote. Ab der Spielzeit 19/20 wird er 1. Gastdirigent an der Staatsoper Ruse/Bulgarien und ab 2020 tritt er zudem in die künstlerische Leitung des ältesten Festivals Bulgariens „March Music Days“ ein.