5. Sinfoniekonzert

Henryk Mikołaj Górecki
Trzy tańce na orkiestre (Drei Tänze für Orchester) op. 34

 

Ignacy Jan Paderewski
Fantaisie Polonaise für Klavier und Orchester op. 19

 

Witold Lutosławski
Konzert für Orchester

Dirigentin: Anna Duczmal-Mróz
Klavier: Jonathan Powell

Mit dem Programm des 5. Sinfoniekonzerts tritt die Gastdirigentin Anna Duczmal-Mróz den Beweis an, dass ihre polnische Heimat auch nach Chopin bedeutende Komponisten hervorgebracht hat und zurecht als Musikland von Weltruf gilt.

Henryk Mikołaj Góreckis höchst kontrastreiche Suite Drei Tänze für Orchester aus dem Jahr 1973 gehört zu den weniger bekannten Werken des schlesischen Meisters, dessen Kraftmusik sich aus Elementen der polnischen Folklore, Sakralmusik und Minimal Music speist. Es ist eine Musik der Extreme: Pulsierende Rhythmen, meditative Flächen, zeitlose Klänge und unerbittlich-obsessive Patterns schrauben sich in hypnotischen Pirouetten zu einer Klangballung der Superlative.

Ignacy Jan Paderewski war ein Superstar der Jahrhundertwende: Pianist, Komponist, Welt- und Lebemann, und nach 1919 erster polnischer Staatspräsident. Seine 1893 komponierte Fantaisie Polonaise für Klavier und Orchester zeichnet sich durch ausdrucksstarke Themen aus, die von der polnischen Volksmusik inspiriert sind. Schwungvolle Melodien wechseln sich in diesem zwanzigminütigen Schaustück mit ruhigeren, lyrischen Passagen und virtuosen Soli ab, die bei dem britischen Pianisten Jonathan Powell in überaus versierten Händen liegen.

Unter den polnischen Komponist*innen des 20. Jahrhunderts ist Witold Lutosławski einer der bedeutendsten. Sein Konzert für Orchester wurde bereits bei der Uraufführung gefeiert und ist heute ein etablierter Meilenstein im Konzertrepertoire großer Sinfonieorchester. Während sonst in einem Konzert ein Soloinstrument vom Orchester begleitet wird, macht Lutosławski das Kollektiv hier selbst zum Solisten, alle Instrumentengruppen werden virtuos präsentiert und herausgefordert. In den drei Sätzen verbinden sich neoklassizistische Satzstrukturen mit Motiven aus der masurischen Volksmusik, formvollendet verknüpft mit Lutosławskis eigener Musiksprache, eine originelle Konfrontation von Tonalität und Atonalität, ungemein abwechslungsreich und vom ersten bis zum letzten Takt fesselnd.