5. Sinfoniekonzert

Ludwig van Beethoven

Ouvertüre zu Collins Trauerspiel Coriolan c-Moll op. 62

Bernd Alois Zimmermann

Sinfonie in einem Satz (1. Fassung)

Anton Bruckner

Sinfonie Nr. 3 d-Moll WAB 103 (Fassung 1888/89) 

Peter Hirsch · Dirigent

Ludwig van Beethoven bildete mit der Komposition seiner Ouvertüre op. 62 zu dem Trauerspiel Coriolan des österreichischen Schriftstellers Heinrich Joseph von Collin einen neuen Typus von Orchestermusik heraus: Nie zuvor wurde der Gehalt einer Geschichte in einem einsätzigen Orchesterstück so dicht nachvollzogen und direkt ausgedrückt. Er wies damit Komponisten wie Berlioz, Mendelssohn Bartholdy und Liszt den Weg für ihre Programmmusiken und Tondichtungen.

Die Komponisten Anton Bruckner und Bernd Alois Zimmermann zählen zu den Schwerpunkten des in Mainz bestens bekannten und hochgeschätzten Dirigenten Peter Hirsch. In dieser Spielzeit kehrt er mit der ursprünglichen Fassung von Zimmermanns Sinfonie, deren Manuskript er aufgespürt hat, ans Dirigentenpult des Philharmonischen Staatsorchesters zurück: ein mosaikhaft gebrochenes, hoch expressives und immens klanggewaltiges Meisterwerk samt wilder Orgel-Attacken.

Anton Bruckners „Dritte“ teilt das Schicksal der meisten seiner Sinfonien, nicht nur in einer, sondern in mehreren Fassungen überliefert zu sein. Über die Uraufführung, bei der große Teile des Publikums den Saal verließen, schrieb der einflussreiche Musikkritiker Eduard Hanslick: „...vielleicht eine Vision, wie Beethovens Neunte mit Wagners Walküre Freundschaft schließt und endlich unter die Hufe ihrer Pferde gerät“. Im 5. Sinfoniekonzert erklingt jedoch die dritte Fassung, die 13 Jahre später für Bruckner zum Triumph wurde: „Es wurde gestampft, getobt, geschrien: nach jedem Satz mußte der Komponist wiederholt dankend hervortreten“, musste selbst Hanslick zugeben.