5. Sinfoniekonzert

Carl Maria von Weber
Turandot. Ouvertüre und Marsch
Paul Hindemith
Sinfonische Metamorphosen über ein Thema von Carl Maria von Weber
John Corigliano
Fantasia on an Ostinato
Ludwig van Beethoven
Sinfonie Nr. 7 A-Dur op. 92

 

Hermann Bäumer • Dirigent

Über 100 Jahre vor der Entstehung von Puccinis gleichnamiger, weitaus bekannterer Oper widmete sich bereits Carl Maria von Weber dem Märchen um die chinesische Prinzessin Turandot: Er komponierte eine Bühnenmusik zu Friedrich Schillers Theaterstück. Bemerkenswert insbesondere wegen seines frühen Versuchs, in der westeuropäischen Sinfonik chinesisches Kolorit zu erzeugen. Paul Hindemith besann sich in seinen Sinfonischen Metamorphosen auf genau jene Bühnenmusik und legte sie der viersätzigen Orchestersuite als Material zugrunde. Er habe sie „leicht gefärbt und schärfer gemacht“, schreibt Hindemith seiner Frau Gertrud. Eine rhythmische Veränderung hier, eine irritierende harmonische Einfärbung dort, neue Begleitstimmen und natürlich erfindungsreiche Instrumentierungen zeigen Hindemiths Einfallsreichtum und Witz – kein Wunder, dass sich die Metamorphosen als eine seiner meistgespielten Partituren etablieren konnten.   

Reichlich uncharmant urteilte Carl Maria von Weber indes über die 7. Sinfonie Ludwig van Beethovens: Die Musik war so ungewöhnlich für ihre Zeit, dass er seinen Zeitgenossen „reif für‘s Irrenhaus“ erklärte. Richard Wagner wiederum nannte das Werk bewundernd    die „Apotheose des Tanzes“ und Romain Rolland sprach von einer „Orgie des Rhythmus“, was in der Tat das beherrschende Element der 7. Sinfonie ist. Letzteres inspirierte auch den zeitgenössischen amerikanischen Komponisten John Corigliano zu seiner Fantasia on an Ostinato, die auf dem berühmten Beginn des 2. Satzes, dem schon im Original des Wiener Klassikers immer wieder repetierten Motiv, basiert.