4. Sinfoniekonzert

Wolfgang Amadeus Mozart
Sinfonie Nr. 32 G-Dur KV 318
Benjamin Britten
Konzert für Klavier und Orchester op. 13
Wolfgang Amadeus Mozart
Sinfonie Nr. 34 C-Dur KV 338
Frank Bridge
The Sea. Suite für Orchester H. 100

Steven Osborne • Klavier
Eduardo Portal • Dirigent

Mozartsche Leichtfüßigkeit versus britische Virtuosität: Nach Wolfgang Amadeus Mozarts kurzer Sinfonie Nr. 32 im Stil einer italienischen Ouvertüre wartet das Programm mit einem pianistischen Bravourstück auf. Der britische Solist Steven Osborne interpretiert das Klavierkonzert seines Landsmannes Benjamin Britten, der seine Laufbahn als Tastenvirtuose begann und sich das Werk auf den eigenen Leib schrieb. Doch zeigt sich im Frühwerk bereits die ganze Ambition des jungen Komponisten, der mit überlieferten Genres wie Toccata, Walzer, Impromptu und Marsch meisterlich spielt, sie karikiert oder tollkühn verfremdet. Dabei fordert das Stück das Klavier bis an die Grenzen seiner klanglichen Ausdrucksmöglichkeiten und den Solisten in seiner höchsten spielerischen Brillanz.   

Etwas pompöser dann die zweite Mozart-Sinfonie des Abends: „Glanz um jeden Preis“ – Nr. 34 in C-Dur entspricht voll und ganz den Erwartungen des französischen Auftraggebers.   

Und noch einmal zurück nach England: Der Komponist Frank Bridge ist heutzutage außerhalb Großbritanniens fast nur noch als Lehrer seines einzigen Schülers Benjamin Britten bekannt, der zeitlebens ein Bewunderer seiner Arbeit blieb und ganz besonders dessen Orchestersuite The Sea sehr wertschätzte. In ihren vier Sätzen vereint sie unterschiedlichste Meeresschilderungen und kann dabei eine Verwandtschaft zu Claude Debussys La Mer kaum verheimlichen. Bridges Klangfarben sind überraschend und neuartig, spätromantisch bis impressionistisch, teilweise aber auch sehr deutlich dissonant. Wie Debussy versucht Bridge jedoch nicht lautmalerisch zu beschreiben, sondern vielmehr Eindrücke und Empfindungen zu schildern.

Steven Osborne · Klavier

Steven Osbornes Ansehen als einer der großen Pianisten seiner Generation wurde im Jahr 2013 mit zwei wichtigen Auszeichnungen bestätigt: Zum einen wurde er durch die Royal Philharmonic Society London zum Instrumentalisten des Jahres ernannt, zum anderen erhielt er seinen zweiten Gramophone Award. Steven Osborne, in Schottland geboren, studierte bei Richard    Beauchamp an der St. Mary’s Music School in Edinburgh und bei Renna Kellaway am Royal Northern College of Music. Konzerteinladungen führen ihn zu Orchestern auf der ganzen Welt, aber auch als Kammermusiker ist er vielgefragter Gast der renommiertesten Veranstaltungsorte.  

Foto: Benjamin Ealovega 

 

Eduardo Portal · Dirigent

Der junge spanische Dirigent Eduardo Portal studierte Dirigieren und Violine an der UdK Berlin, der Royal Academy of Music in London und am Royal Northern College of Music. Nach seiner Ausbildung hatte er die Position des Assistant Conductor beim London Philhamonic Orchestra und dem Orchestra of the Age of Enlightenment inne und erwarb sich schnell einen hervorragenden Ruf als Dirigent. Regelmäßig arbeitet er mit den wichtigen britischen Orchestern, gastiert mit großem Erfolg bei den namhaften Orchestern seines Heimatlandes und zunehmend auch weltweit. Eduardo Portal fühlt sich besonders dem zeitgenössischen Repertoire verbunden und ist Gründer des Antares Ensemble in Spanien.

Foto: Berardo Beràstegui