3. Sinfoniekonzert

Ludwig van Beethoven

Ouvertüre zu Goethes Trauerspiel Egmont f-Moll op. 84

Pjotr I. Tschaikowskij

Konzert für Violine und Orchester D-Dur

Alexander Zemlinsky

Sinfonie Nr. 2 B-Dur

Mihail Katev · Violine
Eugene Tzigane · Dirigent

Die beiden Werke der ersten Programmhälfte des 3. Sinfoniekonzertes gehören mit Sicherheit in die Kategorie „bekannte und beliebte Werke der klassischen Musik“: Schon zu Ludwig van Beethovens Lebzeiten galt die Egmont-Ouvertüre als herausragendes Meisterwerk, dabei ist sie „nur“ eine Nummer von insgesamt zehn, die Beethoven als begleitende Schauspielmusik zu Goethes Trauerspiel komponierte. Egmont, tragische Figur im niederländisch-protestantischen Aufstand gegen die spanische Krone, verkörpert genau die Beethoven wichtigen Werte: Freiheit und Brüderlichkeit. Das Violin- konzert von Pjotr I. Tschaikowskij hingegen wurde zu dessen Lebzeiten von der Presse zerrissen. Eduard Hanslick, DER Musikkritiker jener Zeit, sagte, dass die Violine darin nicht mehr spiele, sondern nur noch „zause, zupfe und bläue“. Er behielt insoweit Recht, als das Konzert voller technischer Tücken steckt, die Mihail Katev, Konzertmeister des Philharmonischen Staatsorchesters Mainz, jedoch gewohnt bravourös meistern wird.

Im Kontrast zu den Hits der ersten Hälfte erklingt nach der Pause dann das Werk eines Komponisten, den man lange Zeit nur als Randfigur im Umkreis der Wiener Moderne wahrgenommen hatte – und dort vor allem als Schwager Arnold Schönbergs und Neben- buhler Gustav Mahlers: Alexander Zemlinskys 2.Sinfonie mit ihren teils versteckten, teils offenkundigen zyklischen Bezügen, welche mitunter deutlich an Brahms, Dvořák und Bruckner anklingt, bildet den beeindruckenden Abschluss seines Frühwerks und weist zugleich in ambitionierter Weise voraus auf Kommendes.

© Dennis Möbus

Mihail Katev · Violine

Mihail Katev, seit 2006 1. Konzertmeister des Philharmonischen Staatsorchesters Mainz, begann mit vier Jahren Violine zu spielen und studierte bereits mit 16 an der Hochschule für Musik Frankfurt am Main in der Meisterklasse von Prof. Edith Peinemann. Ausgezeichnet mit zahlreichen Preisen ist er gern gesehener Gastkonzertmeister z. B. der Staatsoper Hamburg, Staatsoper Hannover, dem Staatstheater Nürnberg, beim Frankfurter Opern- und Museumsorchester, Nationaltheater Mannheim, dem Staatstheater Kassel u.v.a. Die Vielseitigkeit prägt die künstlerische Laufbahn des Musikers. 17 Jahre lang widmete er sich dem Unterrichten als Lehrbeauftragter an der Frankfurter Musikhochschule und erhielt 2009 eine Vertretungsprofessur an der Hochschule für Musik Mainz. 2016 schloss er zudem sein Dirigierstudium mit Bestnote. Ab der Spielzeit 19/20 wird er 1. Gastdirigent an der Staatsoper Ruse/Bulgarien und ab 2020 tritt er zudem in die künstlerische Leitung des ältesten Festivals Bulgariens „March Music Days“ ein.

 

 

 

 


 

Eugene Tzigane (Foto: Lisa-Marie Mazzucco)

Eugene Tzigane ·

Von der Berliner Morgenpost als souveräner Orchesterleiter bezeichnet, erlangt der junge Dirigent Eugene Tzigane ein enormes Ansehen für seine elegante Ausstrahlung, Ausdrucksstärke, sehr gute Dirigiertechnik und seine beinahe fanatische Präzision (Neues Volksblatt). Sein Kalender ist mit zahlreichen Wiedereinladungen und weltweiten Debüts gefüllt – Eugene Tzigane entwickelt eine energetische und vielseitige Kraft im sinfonischen Bereich wie auch in der Oper.

Seine Dirigierkarriere entwickelt sich rasant, seitdem er 2009 den zweiten Preis des Solti Wettbewerbs gewann. Es folgten Einladungen zum Deutschen Symphonie-Orchester Berlin, dem hr-Sinfonieorchester, den Duisburger Philharmonikern und der Nordwestdeutschen Philharmonie, dessen Chefdirigent er von 2010 bis 2014 war.

Eugene Tzigane unterhält weltweit fortwährende Beziehungen zu Ensembles und Orchestern. In Europa zählen hierzu auch das Norwegische Radio Symphony Orchester, Aarhus Symphony, Tampere Philharmonia und die Sinonia Lathi. Weitere europäische Engagements brachten ihn zum Netherlands Philharmonie Orchestra, Bruckner Orchester Linz, RTÉ National Symphony Orchestra of Ireland und dem Sinfonieorchester Basel. Highlights der Saison 2015/2016 sind Wiedereinladungen nach Lahti, Aarhus, dem Norwegischen Radio, Yomiuri Nippon Symphony und dem Kyoto Symphony in Japan, ebenso wie Debüts bei den Copenhagen Philharmonics, dem Helsingborg Symphony Orchester, dem Göttinger Symphonie Orchester und Oulu Sinfonia.

In den USA wurde Eugene Tzigane für sein Debüt beim Grant Park Festival 2013 gefeiert. Die Chicago Tribune schrieb, er bringe eine Frische und eine besondere Energie zu einer attraktiv-abwechslungsreichen Programmgestaltung; er zeige eine enge Verbundenheit mit den Musikern. Zudem dirigierte Tzigane die amerikanischen Symphony-Orchester aus Oregon, Indianapolis, New Jersey, Fort Worth, North Carolina, Columbus und Rochester.

Mit einem besonderen Gefühl für die Zusammenarbeit mit Sängern, debütierte Eugene Tzigane 2009 an der Bayerischen Staatsoper mit einer Neuproduktion von Mozarts Così fan tutte. An der Oper Frankfurt dirigierte er Christof Loys Produktion von Strauss’ Fledermaus. In der letzten Saison war er eingeladen, drei Vorstellungen von Mozarts Zauberflöte an der Hamburgischen Staatsoper zu dirigieren, darüber hinaus debütierte er an der Royal Swedish Opera mit einer Produktion von Bizets Carmen.