2. Sinfoniekonzert

Grażyna Bacewicz
Uwertura na orkiestrę symfoniczną (Ouvertüre für Orchester)

Ludwig van Beethoven
Konzert für Klavier und Orchester Nr. 2 B-Dur op. 19

Antonín Dvořák
Sinfonie Nr. 7 d-Moll op. 70

Klavier • Daniel Blanch
Dirigent • Daniel Montané

Daniel Montané ist Mainzer Opernliebhaber*innen kein Unbekannter, nun stellt sich der 1. Gastdirigent am Staatstheater erstmalig auch dem hiesigen Konzertpublikum vor. Zu Beginn des 2. Sinfoniekonzertes dirigiert er die Ouvertüre für Orchester von Grażyna Bacewicz. Ausgehend von einem an Beethovens Fünfte gemahnenden Paukenrhythmus entwickelt die polnische Komponistin in ihrem ganz eigenen neoklassischen Stil ein geheimes Morsezeichen, das die Musik wie ein pochender Herzschlag stetig vorantreibt und einen hochvirtuosen, mitreißenden Wirbel entfacht, der zwischenzeitlich nur kurz zu sanfteren, pastoralen Tönen findet.

Ludwig van Beethovens Konzert für Klavier und Orchester Nr. 2 B-Dur op. 19 bildet die offensichtliche Beethoven-Ovation in diesem Programm. Es steht noch ganz in der Tradition der Wiener Klassik, unverkennbar sind der haydnsche Esprit und die mozartsche Empfindsamkeit. Auf ein lyrisches Allegro con brio folgt ein poetisch sanftes Adagio, mit einem forschen Rondo endet dieses Konzert. Der Solopart liegt in den Händen des katalanischen Pianisten Daniel Blanch.

„Jeder Böhme ein Musikant“ – so heißt ein altes Sprichwort und Antonín Dvořák scheint der Beweis zu sein für die urwüchsige Musikalität der Tschechen. Mit seiner 7. Sinfonie wollte er beweisen, dass er weit mehr zu bieten hatte als stimmungsvolles Lokalkolorit. Keine überflüssige Note gibt es hier, jedes Motiv wird durchgearbeitet, jede Nebenstimme hat etwas zu sagen. Keine Frage: Das ist keine gemütliche Schrammelmusik aus der böhmischen Dorfschänke, sondern hochkonzentrierte, zugleich dennoch leidenschaftliche, emotional aufwühlende Sinfonik, die Antonín Dvořák endgültig zu internationaler Reputation verhalf.

Daniel Montané · Dirigent

Seit dieser Spielzeit ist Daniel Montané 1. Gastdirigent am Staatstheater Mainz. Geboren in Barcelona, studierte er in Graz Komposition und Dirigieren. Sein Operndebüt machte er 2004 mit Hoffmanns Erzählungen am Theater Chemnitz. Seitdem wurde Montané zu angesehenen Orchestern, Opernhäusern und Festspielen in Spanien, Deutschland und Griechenland eingeladen – darunter das Bruckner Orchester Linz, das Orchester des Gran Teatre del Liceu Barcelona, die Nürnberger Philharmoniker, das Thessaloniki Symphony Orchestra und das Orquesta Sinfónica de Galicia.

Nachdem Montané von 2007 bis 2012 Erster Kapellmeister der Oper Bremen war, wechselte er bis 2015 als Stellvertreter des Generalmusikdirektors an das Theater Ulm. Seit 2017 ist er ständiger Gastdirigent am Bolshoi Theater Minsk. Auch an das Gran Teatre del Liceu Barcelona kehrt er regelmäßig zurück. In Mainz dirigiert er in dieser Spielzeit Die Fledermaus

Foto: Ricardo Rios

Daniel Blanch · Pianist

Daniel Blanch ist ein katalanischer Pianist. Als vielseitiger, einfühlsamer und kreativer Musiker setzt er sich sehr für die Wiederherstellung des musikalischen Erbes seines Landes ein und ist als Solist sowie als Kammermusik-Partner äußerst gefragt. Seit seinem Debüt im Palau de la Música de Barcelona 1999 hat er an zahlreichen Zyklen und Festivals teilgenommen und ist in den wichtigsten Konzertsälen Europas aufgetreten. Als Solist war Blanch mit zahlreichen Orchestern zu hören, darunter die Sinfonia Varsovia, das Prague Chamber Orchestra oder das National Symphony Orchestra of Ukraine.

Der Pianist hat bei Meistern wie Maria Canals, Maria Tipo, Brigitte Engerer und Alicia de Larrocha studiert und 16 CDs eingespielt, insbesondere mit Klavierwerken von Schumann, Schubert und Mozart sowie mit Klavierkonzerten spanischer Komponisten. Seit 2002 ist er Teil eines Duos mit der Geigerin Kalina Macuta, das sich vorrangig den Werken von Joan Manén widmet.