1. Sinfoniekonzert

Dmitrij Schostakowitsch
Konzert für Violine und Orchester Nr. 1 a-Moll op. 77
Sergej Rachmaninow
Sinfonie Nr. 2 e-Moll op. 27

Mihail Katev • Violine
Hermann Bäumer • Dirigent
Philharmonisches Staatsorchester Mainz

Manchmal braucht es eine Sinnkrise, bevor etwas Großes entstehen kann. Sergej Rachmaninow ließ sich von Selbstzweifeln nach dem Misserfolg seiner 1. Sinfonie fast in den Wahnsinn treiben, um dann mehr als ein Jahrzehnt später die Sinfonie seines Lebens zu komponieren. In seiner bereits zu Lebzeiten enthusiastisch gefeierten 2. Sinfonie macht Rachmaninow die „russische Seele“ hörbar, wechselt scheinbar spielerisch zwischen melancholischer Schwermut, lebensbejahendem Schönklang, alten russischen Volksliedern und elegischen Weisen.

Dmitrij Schostakowitschs Krise hingegen war politischer Natur: Oft lag er über Kreuz mit der Kulturpolitik der Sowjet-Herrscher, neben zahlreichen Werken im Geiste des Regimes konnte er nur heimlich seine eigene, persönliche Musik komponieren. Das burlesk-übermütige Ende seines ersten Violinkonzertes wirkt geradezu so, als drehte Schostakowitsch den Kultur-Oberen seiner Heimat UdSSR eine Nase. Auch für Entdecker und Erstbesteiger des Mount Schostakowitsch ist dieses Werk geeignet, denn der Humor und die Sensibilität des Komponisten strömen förmlich aus jeder Note. Zumal wenn unser Konzertmeister Mihail Katev zum Auftakt der Sinfoniekonzerte 2016/17 als Solist vor das Philharmonische Staatsorchester Mainz tritt.