Karola Jolles

Mehr über mich:

Was hat Sie bei Ihrer Ausbildung am meisten geprägt?

Meine wunderbare Geigenlehrerin Frau Irmgard Hitzig in Kassel. Durch ihre Liebe zur Kammermusik durfte ich als Jugendliche alle möglichen Trios, Quartette und Quintette spielen; das war meine größte Motivation. Sie spornte mich immer mit ihrem einzigartigen "Und jetzt hau rein, Kind!" an, was mich wohl mein Leben lang begleiten wird.

Welches Konzert mit dem Mainzer Orchester war ein besonderes Erlebnis für Sie?

Als wir im Musikunterricht in der Schule Wagners Leitmotive durchgenommen haben, konnte ich gar nichts damit anfangen. Vor ein paar Jahren spielten wir dann in Mainz den Tannhäuser und ich wurde total mitgerissen. Es war ein unglaubliches Gefühl, Teil von diesem Musiksturm zu sein. Und ein anderes Mal führten wir mit dem Orchester in Zagreb Dvořáks Neunte auf. Damals wurde ich ähnlich überrascht, obwohl ich das Stück gut kannte: wie eine Tür, die plötzlich aufgestoßen wird und den Blick frei gibt auf völlig neue Dimensionen. Dafür bin ich sehr dankbar.

Was wünschen Sie sich für Mainz und das Orchester?

Vor allem wünsche ich mir, dass wir möglichst bald wieder ganz unbeschwert spielen können, direkt für unser Publikum im Theater. Wer hätte sich je vorstellen können, dass das einmal nicht möglich ist, und wie sehr wissen wir es nun zu schätzen, wo es so schwierig ist. - Wie gerne würde ich noch zum 251. Jubiläum für Beethoven nachträglich in die Saiten "reinhauen"!