Iris Mühlnickel

Mehr über mich:

Wie sind Sie zu Ihrem Instrument gekommen?

Mein Vater war schon Bratschist in einem großen Berliner Symphonieorchester. Er hatte noch eine zweite schöne Bratsche übrig…

Was hat Sie bei Ihrer Ausbildung am meisten geprägt?

Mein musikalisches Elternhaus, die später oft täglichen Konzert- und Opernbesuche in Berlin, das Rias Jugendorchester, der Kammerchor Ernst Senff, ein Berliner semi-professionellen Chor mit dem ich unter den damals ganz großen Dirigenten singen konnte, der unbedingte Wunsch, in dieser Musikerwelt weiter leben zu können.

Welches Konzert mit dem Mainzer Orchester war ein besonderes Erlebnis für Sie?

Da ich schon von Kind an Opern über alles geliebt habe, liegen auch hier die stärksten Eindrücke.
Ich erinnere mich an eine Vorstellung von „Parsifal“, die ein besonderes Erlebnis war. Es war eine der letzten Vorstellungen und an diesem Abend dirigierte der damalige erste Kapellmeister Herr Dorsch das Stück das einzige Mal.
Niemand konnte im Nachhinein sagen, woran es gelegen hatte, aber in dieser Vorstellung ist etwas passiert, wo Worte an ihre Grenzen stoßen. Das habe ich damals nicht allein so empfunden.
Es lag plötzlich eine Spannung in der Luft, ein Sog, der einen völlig in die Musik hinein zog. „Es“ spielte plötzlich, die Musik begann sich zu verselbstständigen, eine andere Ebene tat sich auf.
Das war ein solcher Moment der selten ist, auch für uns Musiker, aber von diesen Momenten leben wir. Wenn plötzlich etwas entsteht, was über die Musik hinausgeht. Dann hat man für einen kurzen Moment das Ziel erreicht.

Zwei weitere Stücke, die ich vorher nicht kannte, haben mich besonders beeindruckt: “Mefistofele“ von Arrigo Boito, eine super Inszenierung und unfassbar tolle Musik und „Dialogues des Carmélites“ von Francis Poulenc, eine Musik, die mir auch nachhaltig unter die Haut gegangen ist.

Was ist Ihr Lieblingsstück? Welche*r Komponist*in inspiriert Sie am meisten?

Da weiß ich nicht wo anfangen und wo aufhören....

Was gefällt Ihnen am besten in Mainz?

Eine der Attraktionen von Mainz ist für mich der wunderschöne Wochenmarkt, die schöne Altstadt mit ihren vielen Weinstuben und die unkomplizierte Lebensart.

Welche Hobbies verfolgen Sie?

Ich liebe die Berge: Wandern, Hochtouren, Klettersteige, Skitouren, Langlaufen, je dramatischer die Kulisse, desto besser!
Leider als regelmäßiges Hobby von Mainz aus nicht realisierbar, so bleibt immer die Sehnsucht, morgendliches „Alpenpanorama“ und wenige Wochen im Jahr ...
Zur Kompensation habe ich vor kurzem begonnen, Steirische Harmonika zu lernen, Jodolirido!

Was wünschen Sie sich für Mainz und das Staatsorchester?

Für das Mainzer Orchester wünsche ich mir, dass es wieder zu einer adäquaten symphonischen Besetzung zurückfindet und seine Stellung als unverzichtbare Größe in der Stadt und Region ausbauen kann.
Die Politik sollte Kultur nicht nur mit Bekenntnissen würdigen, sondern endlich für eine Landeshauptstadt angemessen mit einem A-Orchester punkten können.