Gerd Radke

Mehr über mich:

 

Wie sind Sie zu Ihrem Instrument gekommen?

Ich habe mit dreizehn Jahren mit meinem Kassettenrekorder aus dem Radio die 4. Sinfonie von Bruckner (Zubin Mehta mit dem LA Philharmonic Orchestra) aufgenommen und war von dem Hornklang begeistert. Auch habe ich mit dreizehn Jahren angefangen, Klavier zu spielen. Im Advent 1979 haben wir in unserer Clique beschlossen, dass jeder ein Blasinstrument lernt – da ist das Horn wieder aufgetaucht. Dazu kam, dass im Bekanntenkreis meiner Eltern ein damals schon pensionierter Hornist aus dem Opernhaus- und Museumsorchester in Frankfurt war. Er wurde mein erster Hornlehrer und organisierte mir ein Leihinstrument.

Was hat Sie bei Ihrer Ausbildung am meisten geprägt?

In der Ausbildung/Studium war, ganz allgemein gesagt, das Entscheidende die Begegnung, der Austausch und auch der Wettbewerb mit anderen Musikern. Ganz wichtig war außerdem, dass ich die Möglichkeit bekam, im (Hochschul-) Orchester mitzuspielen.

Welches Konzert mit dem Mainzer Orchester war ein besonderes Erlebnis für Sie?

Mir sind drei Konzerte eingefallen:

  1. Anfang 1998 das Jugendkonzert mit dem Schumann-Konzertstück für vier Hörner, in dem wir als Horngruppe das Solistenquartett spielten.
  2. Die großbesetzten Konzerte in der Phönixhalle um die Jahrtausendwende, darunter beispielsweise die "Alpensinfonie" von R. Strauss.
  3. Das Konzert in Zagreb (März 2010), wo wir gastierten, u.a. mit der "Neuen Welt" von Dvorak.

Was ist Ihr Lieblingsstück? Welche*r Komponist*in inspiriert Sie am meisten?

Meine Lieblingssinfonie ist immer noch die 4. von Bruckner, deshalb höre ich sie nur gaaanz selten, damit sie besonders bleibt und sich nicht "abnutzt". 

Unter den Komponisten schätze ich (das ist jetzt keine Rangliste): J. S. Bach, Beethoven, Haydn, Mozart, Schubert, Mendelssohn, Bruckner, Mahler, Strauss, Hindemith....

Es gibt natürlich auch welche, die man nicht so gern hat....

Was gefällt Ihnen am besten in Mainz?

Mainz ist in vielerlei Hinsicht "gemütlicher" als eine Millionenstadt, mit einem gewissen "provinziellen Charme". Das meine ich keinesfalls abwertend! Außerdem liegt Mainz nicht weit von meiner Heimatstadt (Frankfurt) entfernt, wo ich immer noch wohne.

Welche Hobbies verfolgen Sie?

Ich bin gerne draußen; bin früher sehr viel gejoggt, was momentan nicht geht. Deshalb fahre ich viel mit dem Fahrrad durch die Gegend, bei fast jedem Wetter.

Was wünschen Sie sich für Mainz und das Staatsorchester?

Für mein Orchester wünsche ich mir, wie wahrscheinlich ALLE Kolleg/-innen, dass sich unsere Arbeit wieder normalisiert und wir wieder vor unserem Publikum auftreten dürfen. Die Anerkennung der Kultur als wichtiger Bestandteil des Lebens durch die Politik wäre wünschenswert, dies könnte beispielsweise durch eine  Stellenaufstockung unseres Orchesters zum Ausdruck gebracht werden; aber damit rechne ich in meiner verbleibenden aktiven Zeit nicht mehr...