Das Tal der Ahnen Eine imaginäre Prärie mit Werken von Henry Purcell, Franz Kafka, Frank Zappa u. a.

Paul-Johannes Kirschner, Dominik Fürstberger • Musikalische Leitung
Niklaus Helbling • Inszenierung

Die Sehnsucht nach dem vorzivilisatorischen Urzustand begleitet unsere Kultur seit der Neuzeit. Unzählige Opern und Romane erzählen von der Landnahme der Europäer in Amerika und reflektieren das Drama der Unterwerfung oder Auslöschung seiner Ureinwohner. Dabei schwingt oft Trauer über die eigene verlorene Unschuld und die Entfremdung von der Natur mit. Franz Kafkas Erzählung Wunsch, Indianer zu werden geht einen Schritt weiter. Der Erzähler reitet auf einem Pferd, und mit zunehmender Geschwindigkeit lö-sen sich Zaumzeug und Tier in Luft auf. Als transportierte die Bewegung den Reiter in eine nächste Dimension oder ins Nirwana?Dem Verstecken und Verschwinden in der imaginären Prärie gilt die Spurensuche, auf die sich dieser spartenübergreifende Abend begibt. Sie führt von Barockarien über John Cage bis Frank Zappa, Fausto Romitelli und ein vertontes Bessy-Comic-Heftchen aus dem Jahr 1967. Denn die Prärie bringt nicht nur Lamento und Poesie, Rock’n’Roll und Avantgarde, sondern auch gültige Trivialliteratur hervor.