Lera Auerbach

Von Lera Auerbach, die ihre vielseitige Begabung nicht nur als Komponistin, sondern auch als Pianistin, Schriftstellerin und bildende Künstlerin immer wieder unter Beweis stellt, liegt bereits ein umfangreiches OEuvre an Kompositionen aller Gattungen vor. Ihre Musik zeichnet sich sowohl durch die Rückbesinnung auf (insbesondere russische) musikalische Traditionen wie durch Aufgeschlossenheit für Neues aus und kennt keine Schulen, keine Schubladen und keine Grenzen. Sie nehme sich die Freiheit, aus allen Quellen zu schöpfen, die sie liebe, hat sie einmal gesagt.

Geboren 1973 in Tscheljabinsk im Ural, wurde Lera Auerbach früh durch ihre Eltern künstlerisch gefördert. In Ihrer Heimatstadt erhielt sie Unterricht in Klavier, Flöte und Violine und studierte dann am „Tchaikovsky Music College" Klavier bei Boris Michailovich Belitsky sowie Komposition bei Uli Galperine und Anatoly Kirvoshei. Bereits mit sechs Jahren trat sie erstmals als Pianistin auf. Als 12-Jährige komponierte sie ihre erste Oper „Schneeflöckchen – Ein Wintermärchen", die in verschiedenen Städten der ehemaligen Sowjetunion aufgeführt wurde. Als Preisträgerin mehrerer Wettbewerbe wurde sie 1991 zu einer Konzertreise in die USA eingeladen, während der sie spontan entschied, dort im Exil zu bleiben. Damit gehört sie zu den letzten Künstler*innen, die die Sowjetunion kurz vor dem Zusammenbruch des Systems verließen. „Ich war sehr, sehr jung und das erste Mal von meinen Eltern getrennt. Aber ich sah die Möglichkeiten, die der Westen mir bot. Also bin ich gegangen, ohne Englischkenntnisse, ohne Geld, ohne meine Familie, ohne alles."

Lera Auerbach ließ sich in New York nieder und schrieb sich zunächst an der Manhattan School of Music für das Fach Klavier bei Nina Svetlanova ein, bevor sie an die Juilliard School zu Joseph Kalichstein wechselte. Dort studierte sie außerdem Komposition bei Milton Babbit und Robert Beaser und legte schließlich in beiden Fächern die Abschlussprüfungen ab. 2002 ergänzte sie ihre Studien noch mit dem Konzertexamen bei Einar-Steen Nøkleberg an der Hochschule für Musik und Theater in Hannover. Als Pianistin tritt sie inzwischen in allen führenden Konzertsälen der Welt auf, u.a. in der Tokyo Opera City, im New Yorker Lincoln Center, im Münchner Herkulessaal, im Konzerthaus Oslo und im Kennedy Center in Washington. Bei ihrem Debüt in der New Yorker Carnegie Hall im Mai 2002 spielte sie mit Gidon Kremer und der Kremerata Baltica ihre Suite für Violine, Klavier und Orchester; seitdem werden ihre Werke dort regelmäßig gegeben.

Der Komponistin Lera Auerbach wurden zahlreiche Preise und Ehrungen zuteil. So erhielt sie den Hindemith- Preis des Schleswig-Holstein Musik Festivals (2005) und war Composer in Residence bei den Festivals von Verbier (Schweiz), Trondheim (Norwegen), Marlboro (USA), Lockenhaus (Österreich), Musikfest Bremen, Pacific Music Festival (Japan) und zuletzt beim Trans-Siberian Art Festival und beim Rheingau Musik Festival (2015) sowie bei verschiedenen Orchestern, u. a. bei der Staatskapelle Dresden, dem Sinfonieorchester von São Paulo (Brasilien), dem Orchestra Ensemble Kanazawa (Japan) und dem New Century Chamber Orchestra (USA).

Lera Auerbachs Erfolge beschränken sich jedoch nicht nur auf ihre musikalischen Aktivitäten. Große Anerkennung erhält sie auch für ihre literarischen Werke, zu denen Bücher mit eigener Lyrik und Prosa sowie zwei Romane gehören. 1996 wurde sie von der Internationalen Puschkin-Gesellschaft zur Schriftstellerin des Jahres gewählt und erhielt den Poesiepreis der „Nowoje Russkoje Slowo". Zudem war das Zeichnen und Skizzieren stets ein Bestandteil von Auerbachs kreativem Leben. Seit 2009 widmet sie sich verstärkt der Malerei und Bildhauerei. Nach mehreren Gemeinschaftsausstellungen fand 2013 ihre erste eigene Ausstellung in Norwegen statt. In ihrer Mehrfachbegabung als Pianistin, Komponistin und nicht zuletzt auch Dichterin und bildende Künstlerin folgt sie einer russischen Künstlertradition, zu deren bedeutendsten Vertretern im 20. Jahrhundert Sergej Rachmaninow, Sergej Prokofjew und Alexander Skrjabin gehörten.

 

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